Ein
unerwünschter Besucher
Hautpilz - Mikrosporum canis |
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Meine Beobachtungen
Schmerzstillend
So drastisch es erscheint, aber damit kann man bei der Katze feststellen, ob der Pilz an dieser Stelle wirklich tot ist. Ich hatte festgestellt, dass, sobald der Pilz weg ist, die Katze wieder normales Schmerzempfinden hat. Als ich bei Smoky am Hals noch einmal Sterillium® darauf sprühte, obwohl die Haut schon am abheilen war, ist das arme Tier vor Schmerz Meter hoch gejuckt und ich beeilte mich ihr die Stelle mit klarem Wasser abzuwaschen um den Schmerz zu lindern. Auch war bei der Hautprobenentnahme zu beobachten, dass das Abschaben mit dem Skalpell bei Timmy und Kleo (und das am Augenlied) längst nicht so schmerzhaft waren. Während wir Boby zu zweit halten mussten, um die Probe abschaben zu können. Da ahnte ich dass bei ihm kein Pilz mehr war und das wurde 4 Wochen Später auch bestätigt. Empfehlungen
Auch sollte man zwischen den Ozonbegasungen die Schlafplätze der Katzen mit Sterillium® einsprühen. Das Wischen von glatten Flächen (Boden) mit Spiritus ist auch gut. Alles was zur Sporenreduzierung beiträgt ist hilfreich. In den Beipackzetteln der Medikamente wird empfohlen, die Tiere nur mit Gummihandschuhen anzufassen. Was in meinen Augen aber eine Beeinträchtigung der Lebensqualität der Katzen bedeutet. Denn es ist nicht gerade angenehm von Gummifingern gekrault zu werden. Und gekrault werden müssen die Armen, sie brauchen in dieser schweren Zeit viel Zuwendung. Lieber nach dem Berühren der Katzen Sterillium® benutzen und auch die Kleidung damit absprühen. Es empfiehlt sich, noch nicht erkrankte Tiere vorsorglich mit Insol Dermatophyton® zu impfen. Damit kann bei ihnen die Behandlung mit der Schluck-Kur Itrafungol® ausbleiben. Auch das Besprühen mit Imaverol® nur bei den befallenen Katzen anwenden. Höchstens vorbeugend an häufig bekratzten Stellen verwenden, oder gleich auf die harte Tour mit Sterillium®. Lieber ein oder zwei Mal Sterillium® als X-Mal Imaverol®. Die ganze Katze in Imaverol® zu baden kann ich nicht empfehlen. Dadurch wird die Haut unnötig angegriffen und der Pilz kann sich leichter in die Haut einnisten. Ich hatte alle Katzen mehrfach komplett gebadet, um so möglichst viele Sporen auf einmal abzutöten, hatte es dadurch aber nur verschlimmert. Es wurde erst besser als ich damit aufhörte. Sporen, die im Fell von Katzen sein können, werden beim Belecken von der Katze selbst entfernt und von den Verdauungssäften abgetötet. Es kann sein, dass es bei einem Pilzausbruch bleibt und die Katze dann eine gewisse Immunität aufbaut. Wenn aber irgendwo ein Fleckchen Pilz überlebt hat, beginnt der Kreislauf von vorne. Erst die Impfung mit Insol Dermatophyton® kann dem Abhilfe verschaffen. Isolation
Unser
Timmy z.B. ist es gewohnt nachts bei uns im Bett zu schlafen. Ich hab es
nicht übers Herz gebracht ihm das wegzunehmen.
Um Pilzbefall zu bekämpfen braucht man Zeit, damit muss man rechnen. Um nur ein paar Wochen schneller den Pilz los zu sein, wenn man die Katzen einzeln in Quarantäne und ihrer Gewohnheiten beraubt hält, sind nichts im Vergleich zu den psychischen Langzeitschäden welche die Tiere durch die Einzelhaft bekommen. Es kann passieren, dass sich durch diese Maßnahmen der Charakter eines Tieres so verändert, dass es nicht wieder zu erkennen ist. Schlimm
genug ist die Tortur mit dem Besprühen und dem Verabreichen der Medikamente.
So was läuft nie ab ohne auf der Katzenseele Spuren zu hinterlassen,
man braucht viel Zeit bis danach das Vertrauen wieder aufgebaut wird. Manches
ist aber auch irreparabel.
Dennoch ist der Kontakt mit anderen Katzen /Hunden und deren Besitzer zu meiden. Also keine Besucher kommen lassen, und keine Besuche machen. Dennoch wird man von keim Hausarzt krankgeschrieben, nur weil die Katze Pilz hat, nicht einmal dann, wenn der Mensch selber den Pilz hat. So sind auch die Kinder unserer Nachbarn mit Pilzbefall weiterhin zur Schule gegangen. Ich hab keine Ahnung, ob sie da auch andere Kinder angesteckt haben, die dann den Pilz mit nach Hause und zu ihren Katzen/Hunden getragen haben. Schaden
Dennoch hatten wir Glück im Unglück. Unser Katzenbestand belief sich 2007 auf 7 Katzen, andere Züchter haben da bedeutend mehr. Unser B-Wurf hatte nur 2 Kitten, die wir uns eh entschieden hatten zu behalten, noch bevor der Pilz ausgebrochen war. Nicht auszudenken, wenn es 6 oder 7 Kitten gewesen wären. Wir hätten keines bis zum Alter von 8 Monaten abgeben dürfen. Sicher wären auch alle Interessenten reihenweise abgesprungen. Wer hat schon Lust, sich möglicherweise Pilz ins Haus zu holen. Außerdem waren sie, bis der Laborbefund endlich gemacht wurde, auch alt genug um mitbehandelt zu werden. Und ich musste nur eine Ausstellung stornieren, mehr Ausstellungen gab es zu der Zeit eh nicht, auf die ich gehen wollte. Weitere Würfe waren vorerst auch nicht geplant. Den Wurf, den wir mit Smoky im Herbst machen wollten, haben wir auf 2008 verschoben. Die Katzen und auch wir selbst brauchen Zeit, um uns zu erholen und neue Kräfte und neuen Mut zu schöpfen. Die Zuchtpause ist auch wegen der medikamentösen Behandlung wichtig. Die Medikamente brauchen Zeit sich abzubauen und der Organismus um sich zu regenerieren. Doch noch irgendwo verbliebene Sporen, die das Ozon vielleicht nicht erwischt hatte, würden nach ein paar Monaten auch absterben. Vor allem wollte ich nicht, dass es bei uns Kitten da wären und dann ein Rückfall kam. Katzenkinder aus unserer Zucht sollten kerngesund in ihr neues Zuhause umziehen. Dass wir keinen Besuch bei anderen Katzenfreunden und Ausstellungen machen durften und auch keinen Besuch von solchen empfangen durften war gerade für meine Freundin Evi am schlimmsten. Sie war auch die Erste die kam, als wir endlich wieder frei vom Pilz waren. Aber ich konnte sofort erkennen, dass die Isolation schon ihre Spuren hinterlassen hatte. Während Boby sich riesig darüber freute, dass endlich mal jemand zu Besuch kam, und gar nicht von Evi’s Seite wich, haben sich die beiden Kleinen (Bibi und Morle) erst mal erschocken verkrochen. Sie waren es nicht gewohnt, dass da fremde Menschen bei uns rum liefen, und es hatte über eine Stunde gedauert, bis sie sich langsam raus trauten. Auch haben sie Autofahrten nur als Weg zum Tierarzt kennengelernt, und wenn sie dort auf dem Tisch saßen, wurden sie immer irgendwie gestochen und gepiesackt. Mir graut vor unserer ersten Ausstellung mit ihnen und dem Richtertisch. Fell
Die Katzen zu rasieren, wie es viel empfohlen wird, lehne ich komplett ab. Einmal, weil so der gesunden Haut der Schutz des Fells genommen wird. Die Katze könnte sich durch den plötzlichen Verlust des wärmenden Fells erkälten. Auch die Verletzungsgefahr der schutzlosen Haut ist zu groß. Wunden und Kratzer sind leichte Siedlungsgebiete für Hautpilz. Rasieren trägt auch nicht gerade zum Wohlbefinden der Katze bei, sei es die Aktion selbst, die unter Narkose beim Tierarzt erfolgen muss, als die Wochen danach, die sie "Nackt" rumlaufen muss. Rasieren nur bei extrem schlimmen Fällen und wenn möglich nur an den befallenen Stellen. Da der Pilz sich von Keratin ernährt, höhlt er die Haare von innen aus. Diese werden dadurch spröde und brechen ab. Somit lichtet sich das Fell von selbst. Unser Timmy hat so das halbes Fell verloren, aber lieber Fell mit dünner Textur als gar kein Fell. Extremes, büschelweise Haaren war auch ein Zeichen von Pilzbefall. Probleme
kann es gerade bei langem Fell geben. Die abgebrochenen Haare neigen dazu
zu verfilzen. Hier sollte der Filz ausgeschnitten werden und die Haare
können in diesem Bereich gestutzt werden. Es ist aber nicht nötig,
sie bis auf die Haut zu kürzen. Das war bei Kleo nötig, die an
ihrem üppigen Flankenfell Filzprobleme bekam.
Wer jetzt Sorge hat, seine schöne Katze so verunstalten zu müssen, der muss sich darüber im Klaren sein, dass der Pilz eh Löcher in ihr Fell frisst, die auch erst wieder nachwachsen müssen. Aber nach dem nächsten Fellwechsel (Sommer oder Winterfell) wird alles wieder nachwachsen. Hautprobe
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